Bereits seit seiner Gründung im Jahr 1074 verfügte das Stift Admont über eine „Schule zur Ausbildung von Klosternachwuchs“. Schon im 12. Jahrhundert wurde zusätzlich zur theologischen Lehre für die Mönche ausgewählten Söhnen des Adels Unterricht erteilt, das damals angeschlossene Nonnenkloster war ebenfalls eine in adligen Kreisen höchst angesehene Ausbildungsstätte. Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert belegen, dass später auch den „Chorales“ (Sängerknaben) und „Scholares“ (Knaben für den unteren Kirchendienst) Unterricht erteilt wurde.
Die Gründung des ersten Gymnasiums im Jahr 1644 stellt jedoch einen fundamentalen Paradigmenwechsel in der schulischen Tradition des Klosters dar. Abt Urban setzte damit einen entscheidenden Schritt, um den klösterlichen Bildungsauftrag noch umfassender zu denken: Zum Nutzen der gesamten Region sollte eine allgemein zugängliche Bildungseinrichtung geschaffen werden. Die Schulform Gymnasium bedeutete eine Ausrichtung an den Bildungsmaßstäben der Jesuiten, die bereits bestehenden Schulen in Graz und Leoben dienten als Vorbild.